· 

Der bildungspolitische schwarze Fleck

Foto: Ralf Geithe/stock.adobe.com

Anfang des Jahres veröffentlichten das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie der Berliner Senat für Bildung, Jugend und Familie jeweils eine Presseerklärung: In beiden Ländern ist die Anzahl der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss erneut angestiegen.

 

Bundesweit liegt der Prozentsatz der Schüler/-innen, die das Schulsystem ohne einen qualifizierten Abschluss verlässt, bei 6,3 %. Das ist 2 % niedriger als noch vor 10 Jahren, aber immer noch höher als in vielen anderen OECD-Ländern. Erschreckend hoch. Denn wir reden hier über 52.000 Jugendliche jährlich, die fast keine Chancen haben, einen Ausbildungsplatz oder Job zu bekommen, und die mehr oder weniger direkt vom Bildungssystem in das Sozialsystem überwiesen werden.

 

 

 

 

 

Grafik: eigene Darstellung auf der Basis der Angaben der statistischen Landesämter

 

Besonders hoch ist die Quote der Schulgänger ohne Hauptschulabschluss traditionell in den östlichen Bundesländern. Das liegt daran, dass dort mehr Schüler/-innen als in den westlichen Ländern eine Förderschule besuchen und ein Förderschulabschluss nicht zu qualifizierten Abschlüssen zählt.

Mit diesem Drop-out scheinen wir uns als Gesellschaft zu arrangieren – zumindest in nirgendwo eine Initiative spürbar, die sich zum Ziel gesteckt, die Quote nennenswert zu reduzieren. In ihren Vorausberechnungen zu den Schulabsolventen bis 2025 geht die Kultusministerkonferenz mit erstaunlicher Gleichgültigkeit von gleichbleibenden Zahlen aus.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0