KIALO - die Diskussionsplattform

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Egal, ob es darum geht, ob Großbritannien in der EU bleiben sollte, wenn die einzige Alternative ein harter Brexit ist, oder ob Ananas auf eine Pizza gehört – auf der kostenlosen Diskussionsplattform Kialo kann jede strittige Frage nach einer einfachen Methode öffentlich oder in einem exklusiven Teilnehmerkreis diskutiert werden. Jeder, der eine These aufstellt, muss gleich viel Pro- wie Contra-Argumente aufführen und kann diese durch Belege unterfüttern. Jeder Teilnehmer an der Diskussion wiederum kann sich jedes Argument nehmen und versuchen, dieses durch weitere Pro- oder Contra-Argumente zu unterstützen oder zu widerlegen. So entsteht eine vielfältige und immer tiefere Beschäftigung mit dem jeweiligen Thema. Eine Grafik zeigt die Verzweigtheit und Ausgewogenheit des aktuellen Diskussionsstands an.

Die eigene Meinung begründet und nachvollziehbar vertreten sowie auf Gegenpositionen sachlich und argumentierend eingehen, gehört zu den bundesweit geltenden Bildungsstandards für das Fach Deutsch. Insofern ist Kialo auch gut im Unterricht einsetzbar.

Eine Diskussion, der ich gerade folge, bearbeitet die Frage, ob Schulbücher durch Projekte und von Lehrern ausgewählte Online-Materialien ersetzt werden sollen. Die Vertreter der Pro-Seite betonen die Aktualität, Lebensnähe und die Kostenersparnis von Online-Materialien; die Contra-Seite führt die ungeprüfte Qualität von Internet-Ressourcen, die lehrplangerechte Aufbereitung von Schulbüchern und die Zeitersparnis für die Lehrkräfte ins Feld. Mit ähnlichen Argumenten, aber z.T. weniger differenziert und ohne wissenschaftliche Belege wird auch die Diskussion in Deutschland zwischen den Vertretern der OER-Bewegung und den Schulbuchverlagen geführt.

Meine Empfehlung: statt Positionspapiere eine öffentliche differenzierte Beschäftigung mit den Argumenten der jeweiligen Seite á la Kialo. Das würde allen Parteien gut tun und vermutlich sogar der Bildungspolitik bei ihren Entscheidungen helfen.